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Online Broker Vergleich Schweiz

Onlinebroker Vergleich SchweizImmer mehr Privatanleger wenden sich wieder dem Aktienmarkt zu. Schuld daran sind die anhaltend niedrigen Zinsen für Anleihen oder andere Sparanlagen. Wir stellen die wichtigsten Broker der Schweiz und Ihre Gebühren vor.

Der Börsenhandel in Wertpapieren findet in der Schweiz primär an der Schweizer Börse (SIX) mit Sitz in Zürich statt. Die hier ermittelten Indizes, namentlich der SMI, sind die Leitindizes für Schweizer Aktien. Als Handelsteilnehmer kann hier nur auftreten, wer über eine entsprechende Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) verfügt. Derivate und strukturierte Produkte können zudem über Scoach gehandelt werden, einem Joint-Venture der SIX und der Deutschen Börse, dessen Schweizer Aktivitäten über die in Zürich domizilierte Scoach Schweiz AG betrieben werden.

Wertpapierhandel im Kundenauftrag

Personen und Institutionen, die keinen unmittelbaren Börsenzugang haben, betreiben ihre Wertpapierinvestments zumeist über niedergelassene Banken im Schaltergeschäft, über Online-Banken oder spezialisierte Internet-Broker. Dabei ist das klassische Schaltergeschäft in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen. Die hier anfallenden Kosten und der bei der Auftragsabwicklung entstehende Zeitverlust stellen erhebliche Nachteile dieser Handelsform dar, die dazu geführt haben, dass der Marktanteil der Online-Anbieter stark zugenommen hat. Zudem ermöglicht der Onlinehandel dem privaten Anleger die Möglichkeit, eines handlungsschnellen Tradings an unterschiedlichen Märkten und in verschiedenen Anlageklassen.

Online-Handel für private Investoren

Wer in der Schweiz Wertpapierhandel online betreiben will, findet zwei unterschiedliche Anbietergruppen vor.

Dabei handelt es sich zum einen um Online-Angebote der Geschäftsbanken, namentlich der Grossbanken Credit Suisse und UBS, aber auch kleinerer Institute wie Bank Coop, Migros oder Raiffeisen und verschiedener Kantonalbanken.

Zum anderen existieren spezielle Banken und Finanzdienstleister für den Internethandel. Neben dem Marktführer Swissquote gibt es die Saxo Bank (vormals Swiss Synthesis Bank) und Strateo, eine Tochtergesellschaft der Brüsseler Keytrade Bank S.A., die bis 2012 auch in der Schweiz als Keytrade Bank firmierte.

Weitere wichtige Marktteilnehmer sind die Postfinance mit ihrem Onlineangebot, TradeDirect als Online-Tochter der Waadtländer Kantonalbank und 5trade, ein Ableger der Aargauischen Kantonalbank. Auch money-net Trading (ehemals Trade-Net) ist hier zu nennen.

Hinsichtlich der Kundenstruktur ist festzustellen, dass die grossen Internetbroker grundsätzlich auf Kunden aller Sprachregionen ausgerichtet sind. Dies gilt besonders für Swissquote, Saxo Bank und Strateo. TradeDirect spricht aufgrund der regionalen Verwurzelung im Kanton Waadt verstärkt frankophone Kunden an, während 5Trade aus Aarau stärker auf das deutschsprachige Klientel ausgerichtet ist. Im Internet-Handel spielen allerdings regionale Präferenzen eine weit geringere Rolle als im stationären Bankgeschäft.

Leistungen der Online-Anbieter

Alle genannten Internet-Anbieter bieten unmittelbaren Handelszugang zu den in der Schweiz börsenkotierten Aktientiteln sowie zu nicht kotierten Schweizer Nebenwerten. Daneben werden die Aktienmärkte der USA (NYSE und NASDAQ) und der wichtigsten europäischen Länder abgedeckt. Saxobank, Swissquote und Strateo bieten zusätzlich einen einfachen Zugang zu den ostasiatischen Märkten. Fonds, ETFs, Anleihen und Optionen sind über alle hier dargestellten Plattformen handelbar.

Ansonsten setzen die Anbieter unterschiedliche Schwerpunkte, die sich auch in der Qualität der Handelsplattformen und Tools niederschlagen. So stellt Swissquote neben dem traditionellen Handel mit Aktien, Anleihen und sonstigen Wertschriften FOREX-Geschäfte in den Vordergrund, also den Handel mit Devisenpaaren. Strateo bietet ein vergleichbar grosses Angebot an Handelsmöglichkeiten. Hier wird besonderer Wert auf günstige Konditionen bei der Courtage und auf das kostenlose Wertschriftenkonto gelegt. Bei der Saxo Bank kann ebenfalls in der vollen Breite des Anlagemarktes gehandelt werden. Das Forex-Trading sowie der Handel in Derivaten, CFDs und Optionen stehen hier im Fokus. Ähnlich aufgestellt ist money-net Trading. Die beiden Kantonalbank-Töchter 5trade und TradeDirect legen Wert auf schnelle, einfache und kostengünstige Auftragsabwicklung. Die einfache Tarifgestaltung und der Verzicht auf manche Transferkosten und auf Depotgebühren (TradeDirect) bzw. die günstige Einstiegscourtage für Transaktionen an der Schweizer Börse (5trade) machen diese Anbieter zu bevorzugten Adressen für Neueinsteiger ins Wertpapiergeschäft. Das E-Trading-Angebot von Postfinance ist stark auf den Aktienhandel in der Schweiz, den USA und an ausgewählten europäischen Börsen ausgerichtet, bietet jedoch auch einen Zugang zum Scoach-Handel mit Derivaten und strukturierten Finanzprodukten.

Gestaltung der Konditionen

OrdervolumenSIX Swiss ExchangeUSAXetra DeutschlandDepotgebühren
pro Jahr
strateobis 20.000 CHF24,95 CHF29,95 USD29,95 EUR0,02% des Depotvermögens pro Quartal (mind. 10, max. 25 CHF)
swissquotebis 10.000 CHF35 CHF35 CHF35 EUR0,025% des Depotvermögens pro Quartal (mind. 15, max. 50 CHF)
TradeDirectbis 15.000 CHF44,90 CHF44,90 USD44,90 EUR0,1% des Depotvermögens (mindestens 40 CHF, maximal 100 CHF)
5tradebis 15.000 CHF45 CHF90 CHF90 CHF0,22% des Depotvermögens (mindestens 60 CHF)
Money-Netbis 20.000 CHF70 CHF80 CHF80 CHF1,70% des Depotvermögens (mindestens 50 CHF)
Postfinancebis 20.000 CHF70 CHF./.70 EURkostenlos
Jeweils zzgl. handelsplatzabhängiger Entgelte und Fremdspesen (Stand: Juni 2013).

Fazit

Obwohl es auch in der Schweiz einen regen Wettbewerb um Kunden gibt, ist der Wertschriftenhandel in der Schweiz noch sehr teuer. Insbesondere im Vergleich zu den Nachbarländern Österreich und Deutschland (dort gehört z.B. die kostenlose Führung eines Depots zum Standard).

Ein vorteilhaftes Preis-Leistungsverhältnis bieten besonders Strateo, Swissquote und Saxo Bank. Die Postfinance hebt sich mit einer kostenlosen Depotführung positiv ab.

Von den Filialbanken kann lediglich die Migros Bank mit den Konditionen der Online-Spezialisten mithalten. Sie konzentriert sich allerdings nur auf relativ wenige, standardisierte Produkte. Der Internet-Handel über die UBS ist zwar hoch professionell ausgerichtet, aber – wie auch das Angebot von Credit Suisse und anderer Filialbanken – für den Privatanleger sehr teuer.

Insgesamt wäre dem schweizer Markt zu wünschen, dass ausländische Anbieter in den Markt eintreten und für zusätzlichen Wettbewerb sorgen, mit dem Ziel, die Preise für Privatanleger weiter zu senken.

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